Chef sein? Nie gelernt!

Wie Sie Ihre Mitarbeitenden dennoch erfolgreich begleiten


Das ‚Chef sein‘ haben viele Führungskräfte nie gelernt. Sie handeln in dem guten Glauben, alles richtig zu machen. Dabei ist das Führen von Mitarbeitern fundamental für das Unternehmen, denn es beeinflusst die Zufriedenheit der Mitarbeiter und ihre Leistung massiv. „Gute Mitarbeiter verlassen schlechte Vorgesetzte!“, das weiß Torsten Burghard aus seiner langjährigen Erfahrung als Berater.

 

Doch kann man das Führen von Mitarbeitern wirklich lernen?

„Ein klares Jein!“, sagt Torsten Burghard, „Naturtalente als Vorgesetzte sind eher die Ausnahme. Ratgeber und Weiterbildungen, die das richtige Handwerkszeug für Führungskräfte vermitteln, sind wichtig und sinnvoll. Doch das Werkzeug allein macht noch keinen guten Chef.

„Viele Führungskräfte nehmen sich zu wenig Zeit für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, da sie im operativen Alltagsgeschäft feststecken. Die Kernaufgabe ihrer Position als Chef - das Führen und Entwickeln von Mitarbeitenden - fällt da schnell hinten über“, weiß Torsten Burghard. „Das einmal im Jahr stattfindende, obligatorische Mitarbeitendegespräch ist kein Ausgleich für die mangelnde Führung im Rest des Jahres. Führung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern braucht Raum, Zeit und Aufmerksamkeit. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ernst zu nehmen und die jeweils beste Chance zur Entwicklung zu bieten, zeichnet einen guten Chef aus.“

Was ist also zu tun, wenn das Naturtalent zum ‚Chef sein‘ fehlt und es versäumt wurde, sich frühzeitig auf diese Rolle vorzubereiten und hilfreiche Werkzeuge anzueignen? Klar ist, dass es nie zu spät ist, die eigene Führungskompetenz weiterzuentwickeln - Motivation zum Führen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vorausgesetzt. Aber klar ist auch, dass das Zeit, Mühe und Übung benötigt.

Bis dahin sollten Unternehmen eine Arbeitsumgebung schaffen, die auch mit suboptimalen Führungskräften gut funktioniert. Eine Arbeitsumgebung mit einheitlichen Regeln, die Führungskräften und Mitarbeitenden Orientierung und Sicherheit bietet.  

 

Doch wie sieht eine solche Arbeitsumgebung aus?

Mitarbeitende brauchen Perspektiven
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen sich einen Sinn in ihrer Arbeit und Leitlinien, an denen sie sich orientieren können.
Erarbeiten Sie deshalb Zielvereinbarungen, die motivieren und ihren Mitarbeitenden helfen, ihre Arbeit richtig zu priorisieren.
Sprechen Sie Herausforderungen offen an und zeigen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Wege auf, ihre Ziele zu erreichen. 


Mitarbeitende brauchen Kommunikation
Viele Chefs nehmen an, dass Ziele, Verantwortungsbereiche und Aufgaben klar sind. Ihnen ist nicht bewusst, wie planlos viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterwegs sind. Das reine Mitteilen von Inhalten – schlimmstenfalls als Anhang in einer Mail - reicht nicht aus, denn Mitarbeitende müssen Ziele, Aufgaben und Anforderungen nicht nur lesen. Sie müssen sie verstehen, verinnerlichen und sich mit diesen identifizieren. Der Schlüssel liegt hier in der regelmäßigen Kommunikation und am „Dranbleiben“.


Mitarbeitende brauchen Orientierung
Ein einheitliches Regelwerk, das von allen Beteiligten als gerecht empfunden wird, dient Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Orientierung und gibt ihnen Sicherheit. Auch Führungskräften helfen klare Regeln, sich zu orientieren und zu vermeiden, nach Tagesform oder eigenem Gerechtigkeitssinn zu entscheiden. Der Inhalt und Umfang der Regeln ist individuell von den Führungskräften zu entwickeln, gegebenenfalls unter Mitwirkung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.


Mitarbeitende brauchen Sicherheit
Um verlässliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu bekommen und zu behalten, muss man als Arbeitgebender ebenfalls verlässlich sein. Das beginnt bereits beim Arbeitsvertrag, der das Beschäftigungsverhältnis zwischen dem Unternehmen und den Mitarbeitenden sichert.
Neben den wichtigsten Rechten, Pflichten und Informationen, enthalten kluge und faire Arbeitsverträge deshalb individuelle Belohnungs- und Feedbacksysteme sowie gezielte Förderungen, um aus Angestellten treue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu machen. 

 

Eine solche Arbeitsumgebung zu gestalten, erfordert ebenfalls Zeit und Mühe. Aber es lohnt sich, denn erfolgreich umgesetzt, bildet die Arbeitsumgebung das Fundament für zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Ihren Unternehmenserfolg.