WARUM GUTE MITARBEITENDE KÜNDIGEN

... und was Sie dagegen tun können

Für viele Führungskräfte ist es eine böse Überraschung, wenn gute Angestellte das Unternehmen verlassen und sie stellen sich die Frage, ob sie den Fortgang hätten vermeiden können.

Mitarbeitende gehen, wenn sie die emotionale Bindung an ihren Arbeitgebenden verlieren und sich ihnen andere Möglichkeiten bieten. Oder - noch schlimmer - sie bleiben, haben aber innerlich gekündigt.

Die gute Nachricht ist: viele Gründe, die Mitarbeitende zu einer Kündigung bewegen, können verhindert werden, wenn man einige Regeln beherzigt und die eigene Einstellung ändert.

Wie das geht, verraten wir Ihnen in unseren 5 Tipps.

Gute Arbeit würdigen

Die Kraft einer ernst gemeinten Lobesäußerung oder eines einfachen Schulterklopfens der Chefin oder des Chefs wird häufig unterschätzt. Dabei ist Loben nicht nur eine nette Geste, sondern ein wichtiges Motivationsinstrument. Ein aufrichtiges Lob – persönlich oder im Teamkreis – das die gute Arbeit wertschätzt und anerkennt, kann gutes Verhalten bestärken und die Leistung sogar steigern.

Achten Sie darauf, konkret, fundiert, zur richtigen Zeit, wohl dosiert und in Maßen zu loben, ansonsten gerät die Ernsthaftigkeit ins Wanken.

Wertschätzung zeigt sich jedoch auch im alltäglichen Umgang mit den Mitarbeitenden. Behandeln Sie sie fair und vorurteilsfrei. Treten Sie ihnen stets mit einem Mindestmaß an Freundlichkeit und Respekt gegenüber und pflegen Sie einen freundlichen Umgangston.

 

Gute Angestellte befördern anstatt sie zu überlasten

Sicherlich ist es verlockend, den guten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besonders viele, verantwortungsvolle oder arbeitsintensive Aufgaben zu übertragen. Auf sie ist Verlass und das Ergebnis immer einwandfrei. Doch genau hier liegt das Problem: die Mehrarbeit strapaziert und führt bei den Angestellten zu dem Gefühl, dass sie für ihre gute Arbeit „bestraft“ werden. Diese Überlastung ist kontraproduktiv, denn Angestellte bleiben nicht im Unternehmen, wenn sie in Arbeit zu ersticken drohen.

Deshalb ist es wichtig, nicht bloß die Arbeit besonders talentierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu erhöhen, sondern passende Strukturen zu schaffen, die der erhöhten Belastung gerecht werden: Eine Gehaltserhöhung, eine Veränderung des Jobtitels oder eine Beförderung können geeignete Maßnahmen sein, um den Mehraufwand des Mitarbeitenden zu wertschätzen, ihr oder ihm mehr Verantwortung zu übertragen und den Arbeitsaufwand offiziell zu erhöhen. Denn eingekleidet in ein vereinbartes Rahmenwerk nehmen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerne einen größeren Arbeitsaufwand in Kauf.

Ideen wertschätzen

Gute Angestellte haben einen Blick für Verbesserungsmöglichkeiten und bringen Ideen aktiv ein. Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Chance zu geben, diesen Ideen nachzugehen und Veränderungen einzuleiten, kann den Horizont erweitern, die Produktivität verbessern und das Wohlergehen am Arbeitsplatz steigern.

Schaffen Sie deshalb eine Kultur, in der Ideen ganzheitlich gefordert und gefördert werden. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen das Gefühl haben, dass es sich lohnt, Veränderungen anzustoßen und dass sie für ihr Engagement geschätzt werden. Sorgen Sie für eine vertrauensvolle Basis und Zusammenarbeit, damit Mitarbeitende ihre Ideen frei und ohne Vorbehalte äußern können und bestärken Sie sie in Ihrem Vorhaben.

 

Den Mitarbeitenden Perspektiven bieten

Erledigen talentierte Angestellte dauerhaft nur Aufgaben, die sie intellektuell nicht fordern oder weiterbringen, besteht die Gefahr, dass sie sich langweilen und sich nach einer anspruchsvolleren Anstellung umsehen.

Ein durchgängiges Konzept für eine zielgerichtete Weiterentwicklung und -bildung der Mitarbeitenden ist ein wichtiger Erfolgsfaktor. Fördern Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter individuell, indem Sie herausfinden, welche Fähigkeiten aufgebaut oder besonders gestärkt werden können.

Dabei geht es nicht bloß um das Erlernen von Kompetenzen oder Fachwissen, sondern vielmehr um eine langfristige Weiterbildung der Interessen und Stärken der Mitarbeitenden, um ihnen Perspektiven für ihren Karriereweg aufzuzeigen.

Ermutigen Sie Ihre Angestellten auch, ihre Komfortzone zu verlassen und Ziele zu erreichen, die auf den ersten Blick unvorstellbar erscheinen. Unterstützen Sie sie in ihrem Vorhaben und verhelfen Sie ihnen zu ihrem Erfolg.

Unsere Erfahrung zeigt: Mitarbeitende sind zufriedener mit ihrer Arbeit, motivierter und dem Unternehmen länger treu, wenn sie sich beruflich weiterentwickeln können.

Kümmern Sie sich um Ihre Angestellten

Wie reagieren Sie, wenn Angestellte auf Sie zukommen und Handlungsbedarf Ihrerseits einfordern? Haben Sie ein offenes Ohr?

Entsteht bei Mitarbeitenden das Gefühl, dass die Führungskraft sie nicht ernst nimmt oder kein Interesse an den beruflichen Sorgen hat, kann Frust entstehen und Mitarbeitende können den Respekt verlieren. 

Hören Sie Ihren Angestellten zu und nehmen Sie Bedenken ernst. Zeigen Sie Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, dass Sie sich für sie einsetzen; suchen Sie gemeinsam eine Lösung und handeln Sie.

Gleiches gilt für Probleme im privaten Umfeld. Es ist äußerst wichtig, einen professionellen, jedoch menschlichen Kontakt zu Ihren Angestellten zu pflegen. Wenn Sie feststellen, dass Mitarbeitende eine schwierige Phase durchleben und akut belastet sind, bieten Sie Ihre Unterstützung an oder ein paar freie Tage, um Kraft zu schöpfen. Setzen Sie sich zusammen und schauen Sie, ob eine Änderung der Rahmenbedingungen sinnvoll ist. Wenn Sie Einfühlungsvermögen beweisen und unterstützen, werden Ihnen Ihre Angestellten loyal zur Seite stehen. Denn derartige Führungsqualitäten wissen Mitarbeitende sehr zu schätzen.